Vor zwei Wochen erhielt ich vom Elektronik-Versandhaus Conrad Elektronik eine Email, dass ich als Testet für die Avanit Fynbox ausgewählt wurde und den digitalen Satelliten-Receiver auf Herz und Nieren testen darf.
In meinem Zimmer steht seit vielen Jahren ein alter analoger Receiver mit genau 3 Knöpfen und die Fernbedienung wurde bereits durch unzählige “Universal-Fernbedienungen” mit begrenzter Lebenszeit ausgetauscht. Höchste Zeit also für frischen Wind im Wohnzimmer.
Bei der Avanit Fynbox handelt es sich um einen beinahe winzig kleinen aber sehr schicken digitalen HD-Receiver. Da mein Wohnzimmer jetzt also digital wird musste ich als kleine Vorbereitung auch den analogen Kopf unserer “Schüssel” durch einen digitalen austauschen. Was tut man nicht alles für den HD-Genuss!
Nach erfolgtem Umtausch bekam der alte nochmals ein paar letzte Minuten Schonfrist, um für den Vergleichstest (später im Artikel) ein paar Daten zu sammeln, dann wurde er in die ewigen Receiver-Jagdgründe auf dem Dachboden verfrachtet.
Jetzt also zur Fynbox.
Wie gesagt der Receiver ist sehr klein und fällt auf der Ablage überhaupt nicht mehr auf. Der Anschluss ist kinderleicht, Beim Satellitenkabel hat sich selbstverständlich nichts geändert aber das kleine HDMI Kabel ist natürlich um einiges handlicher. Am Receiver selbst sind überhaupt keine Knöpfe mehr vorhanden, er lässt sich also nur über die Fernbedienung einschalten und bedienen.
Installation:
Durch das RAPS-System (Receiver Automatik Programmierungssystem)ist die Einrichtung des Receivers superschnell und kinderleicht. Man muss lediglich einstellen welche Satelliten man empfangen kann, welches das favorisierte Regionalprogramm ist und ob man “Erwachsenenkanäle” haben möchte oder nicht. Der Rest geht von selbst und die Sender sind dann auch ziemlich sinnvoll angerichtet wobei natürlich nicht alles nach meinen Wünschen ist. Hier kommt auch das erste kleinere Manko des Geräts, gerade aufgrund des RAPS ist es nicht ohne weiteres möglich sich die Sender so einzustellen, wie man es gerne hat. Hierzu müsste man es ausschalten, dann führt das Gerät aber keine automatischen Senderupdates mehr aus.
Nutzung:
Wie gesagt, die Box lässt sich nur per Fernbedienung steuern, bleibt also zu hoffen, dass diese nicht allzu viel Strom schluckt und nicht gerade an einem Sonntag die Batterien leer gehen. Als SD->HD-Umsteiger fällt einem natürlich sofort ein deutlicher Unterschied in der Bildqualität auf. Vor allem beim “Ersten” und beim ZDF werden ja mittlerweile viele HD-Produktionen gezeigt und so ein Fußballländerspiel in HD ist halt schon ein echter Augenschmaus, da bereut man, was man vorher verpasst hat. Auch die SD-Qualität lässt sich sehen. Der Videotext lädt zwar erst einige Seiten vor, ist dann aber sehr flott. Auch die Favoritenfunktion hat mich überzeugt, da ich gerne Sportsendungen und viele Sendungen bei ARD und ZDF schaue, meine Freundin natürlich auf Sendungen wie Desperate Housewifes oder Grey’s Anatom steht, kann sich hier jeder seine Lieblingsprogramme seine Favoritenliste herauspicken.
Manchmal erscheinen kleine Fehlermeldungen, die ich bisher nicht nachvollziehen konnte. Hier half eigentlich immer ein kompletter Neustart, der Receiver braucht zwar seine Zeit zum hochfahren (wie ein kleiner Computer) aber dann geht wieder alles. Ich denke, dass die Fehler vielleicht in einem kommenden Softwareupdate behoben werden.
Fernbedienung:
Auch wenn der Eindruck vom Receiver sehr positiv ist und ich ihn nicht mehr missen möchte, die Fernbedienung ist zugegeben nicht unbedingt ein Glanzstück. Gleich beim Auspacken der erste kleine Ärger, die mitgelieferten Batterien waren ausgelaufen, klar die kleinen AAA-Batterien sind nicht teuer aber etwas ärgerlich ist es schon. Zweites Manko, die Fernbedienung macht nicht unbedingt den solidesten Eindruck und ist für mein Empfinden etwas zu leicht und unrobust, das liegt aber wahrscheinlich an meinen schlechten Erfahrungen mit billigen Universalfernbedienungen.
Was mir ebenfalls aufgefallen ist, hier weiß ich aber nicht, ob es am Receiver oder an der Fernbedienung liegt: das “Zappen” ist manchmal nicht präzise genug und es passiert, dass man ein Programm überspringt. Hier würde ich mir eine Nachbesserung vom Hersteller wünschen.
Zusatzfeatures:
Hier darf natürlich die USB-Festplattenfunktion nicht fehlen! Die hat mich restlos begeistert. Man schließt den USB-Stick etc. an, wie bei jedem PC braucht es ein paar Sekunden um den Stick zu erkennen und schon kann man mittels einer Aufnahmetaste auf der Fernbedienung das laufende Programm aufnehmen und später an jedem beliebigen Gerät wiedergeben (auch am Receiver selbst) und auch das in sehr guter Qualität.
Verbesserungswunsch: Wenn man nicht gerade einen Datenträger dauerhaft an die Box anschließen möchte und kein USB-Verlängerungskabel zur Hand hat, ist der USB-Anschluss an der Geräterückseite ein wenig ungeschickt platziert wobei auf der anderen Seite ein Anschluss an der Vorderseite etwas unschön wirken könnte, wenn der Stick oder gar eine kleine Festplatte daran hängt.
Auch der elektronische Programmguide ist sehr nützlich.
Gesamteindruck:
Ich möchte die kleine schwarze Box nicht mehr missen. Die Bildqualität ist mit dem passenden TV-Gerät sehr gut und auch die Bedienung weitestgehend komfortabel, außer der wirklich sinnvollen USB-Funktion brauche ich bei einem Receiver keine weiteren Extras und wenn man sich den wirklich günstigen Preis (… UVP) ansieht, kann man auch über oben angesprochene Makel hinwegsehen. Insgesamt ist die Fynbox ein tolles Gerät und ein guter Einstieg ins “digitale Geschäft”, an dem ich hoffentlich noch länger meine Freude haben werde.
Vergleich mit dem alten Receiver:
Einschaltzeit:
Fynbox: ca 30 Sekunden (muss ja auch erst einiges Hochgefahren werden)
Alter Receiver: 2 SekundenZappzeit:
Fynbox: Braucht ein bis zwei Sekunden um den neuen Sender richtig anzuzeigen
Alter Receiver: SofortBildqualität:
Fynbox: Sehr hochauflösende Bilder ohne Artefakte oder Störungen
Alter Receiver: Nur SD Qualität mit vielen Fehlern bei der FarbwiedergabeTonqualität:
Fynbox: Verschiedene Modi, sogar Dolby Digital möglich.
Alter Receiver: Nur StereoZusatzfunktionen:
USB-Anschluss, Videotext, EPG, Favoritenlisten
Alter Receiver: -
Vielen Dank nochmals an Conrad für die Möglichkeit das Gerät zu testen.
#1 by desiree on 13. Januar 2011 - 20:01
oweia… dein blog ist tot! toter als tot… oder wie erklärt sich dieses herbst-/winterloch? tragisch…
#2 by desiree on 5. Februar 2011 - 00:19
tot…