Was, schon wieder ein Monat vorbei? Die Zeit rast im Moment so richtig. Ich habe viel zu tun, mein Praktikum wird immer interessanter und spannender und irgendwie vernachlässige ich das Bloggen noch immer.
Im Moment geht es bei uns beim SWR in die heiße Sommerphase. Alle Projekte, auf die hingearbeitet wird, stehen jetzt nach und nach an, allen voran im Moment das SWR Sommerfestival, das heute angefangen hat.
Doch zunächst zum ersten Festival.
Ich war letztes Wochenende das erste Mal bei Rock am Ring. Zusammen mit meinen beiden Mitbewohnern Hagen und Lorenz bin ich am Donnerstag morgen zum Nürburgring gefahren. Da wir bereits um 5 Uhr morgens losgefahren sind, haben wir unser Ziel ohne Stau und Hindernisse erreicht.
Kein Wunder, anscheinend sind 2/3 der Besucher schon am Mittwoch angereist. Wir waren also auf einem etwas entfernteren Zeltplatz.
Rock am Ring übertrifft alles, was ich an Konzerten und Festivals bislang erlebt habe: Die Bands waren genial, das Festival an sich einfach nur riesig und die Atmosphäre genauso, wie man es sich bei Übertragungen im Fernsehen vorstellt.
Der erste Abend begann mit zwei Bands, den H-Blockx und KISS. H-Blockx, ok ein paar Lieder kennt man schon. Kann man sich mal anschauen und es hat sich gelohnt. Ein angenehmer Einstieg in das Festival. KISS war dann schon eine ganz andere Nummer. Eine wirklich bombastische Bühnenshow mit Pyro, Glitter und anderen Specials. Leider bin ich nicht wirklich ein Kind der KISS-Generation, mir war also ein Großteil der Lieder unbekannt. Ohne Feuer und Animationen wäre es teils etwas zäh gewesen. Zusammengefasst, wie gesagt bombastische Show aber für meinen Geschmack schon zu sehr durchgeplant, es hatte teilweise schon Musical-Charakter.
Am zweiten Tag war die Sonne erbarmungslos und die Zeit auf dem Zeltplatz fast schon zu lang. Am Abend war für mich die Alterna-Stage angesagt: Editors, Sportfreunde Stiller und Jan Delay.
Die Editors haben mir wesentlich besser gefallen als noch vor einem Jahr auf dem Southside, was aber wohl auch am Wetter lag. Die Sportfreunde haben wieder ein geniales Unplugged-Konzert hingelegt mit vielen Publikumsinteraktionen und den ganzen Liedern, die zum Mitgröhlen wie geschaffen sind.
Hier kam dann auch zum ersten Mal die besagte Gänsehaut-Atmosphäre, die ich bisher nur aus dem TV kannte, auf. 40.000 Leute singen bei jedem Refrain lautstark mit, toll!
Jan Delay bot wieder seine Bahnhof Soul Show, die ich schon in Stuttgart gesehen habe. Nur eben etwas größer. Aber auch dieser Auftritt hat sich gelohnt.
Der dritte Tag war mein persönliches Highlight. Mittags hat Gentleman so richtig Sommerlaune verbreitet. Leider war der Auftritt etwas kurz, da er erst kurzfristig eingesprungen ist und einen frühen Slot hatte. Insgesamt habe ich jetzt aber Lust auf mehr. Danach war Gossip angesagt. Es war besser als gedacht. 30 Seconds to Mars haben auch ein sehr gutes Konzert abgeliefert und dann kam MUSE. Vom ersten bis zum letzten Lied war der Auftritt gespickt von Überraschungen und den Hits der britischen Band. Bei dem Lied Starlight wurde dann alles übertroffen. Gefühlte 80.000 Leute haben mitgesungen, vor Muse kann man sich nur verneigen.
Der dritte Tag war dann der einzige Regentag am Wochenende. Richtig tolle Bands waren für mich nicht dabei. Überrascht war ich von den britischen Newcomern Pendulum, deren Stil stark an The Prodigy erinnert und enttäuscht von Rise Against, hier hat vor allem der Sound nicht so richtig gepasst (Soundcheck verbockt?).
Meine letzte Band waren dann The Hives, hier hieß es nochmals Abgehen und dann ab ins Auto und zurück nach Stuttgart. Um halb vier waren wir wieder in der Wohnung. Ein tolles Wochenende aber auch ein sehr gewöhnungsbedürftiges Wochenende.
Übrigens, außer ein paar Handy-Bilder habe ich leider nicht viel anzubieten, ich war ja auch privat unterwegs.
Hier noch ein paar meiner persönlichen Ring-Erfahrungen:
- Die oft beschriebenen “Ich nehme mein ganzes Haus mit”-Camper gibt es wirklich (mit Generator, Kühlschrank, Licht- und Tonanlage)
Ohne Ohropax hätte ich wohl bei der Lautstärke auf dem Zeltplatz kein Auge zubekommen. - 3 Tage Southside sind wie 1 Tag Rock am Ring, zumindest was den Müll anbetrifft. Schon am ersten Abend war der Fußweg vom Zeltplatz bis zum Ring dermaßen zugemüllt, so dass einem die Wegrand-Camper fast leid taten.
- Ein Sonnenschirm ist zu wenig für drei Personen, einer war immer in der Sonne
- B-Real von Cypress Hill ist “The Highest Man in the World” und hat sich sogar auf der Bühne einen Joint angezündet.
Im Moment läuft unser SWR Sommerfestival und nächste Woche geht es dann zum Southside-Festival nach Neuhausen ob Eck.
Dazu folgt ein Eintrag.
Viele Grüße
Christof