Wow, ist schon wieder eine Ewigkeit her seit dem letzten Bloglebenszeichen (Facebook geht einfach viel schneller).
Tja und trotzdem gibt es eine Menge zu berichten und ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.

Ich hatte Anfang März gleich zweimal hohen Besuch. Erst haben mich meine Eltern beehrt, mit einem Mietwagen habe ich erstmals die englischen Straßen unsicher gemacht und wir haben tolle Ausflüge zur Hadrian’s Wall und entlang der englischen Ostküste nach Whitby unternommen.

Ein Assignment und 3 Tage später kam der nächste Inselbesuch. Für 10 Tag hatte ich die Vicki zu Gast. Wir haben uns für eine Woche einen Mietwagen gemietet und neben der näheren Umgebung ging es nochmals die Küste runter und außerdem auf eine kurze, aber sehr schöne Nordengland-Südschottland-Tour.

Bamburgh Castle

Früh morgens ging unsere kleine Rundreise los. Das Wetter war eigentlich erstmals so richtig britisch – recht trostlos.Unser Abstecher aufs Bamburgh Castle hat sich dennoch gelohnt. Das Schloss an sich ist bombastisch und neben Mittelalterfeeling gibt es im Schloss ein Luftfahrt-Museum zu sehen und das “Interieur” ist nicht von schlechten Eltern. Anstatt der erwarteten Führung durch langweilige Gemächer von Lords und Ladies offenbarte sich uns ein Blick auf das Leben einer der wohl genialsten Wissenschaftler Englands: William Armstrong. Neben der Mechanik für die Tower Bridge hat er Schiffe konstruiert und ganz nebenbei in seinem Haus (Bamburgh Castle) die wohl erste Klimaanlage der Welt eingebaut und auch die Vorzüge von Elektrizität wusste er früher als viele andere zu nutzen. Eine wirklich interessante Schloßbesichtigung.

Edinburgh

Man glaubt gar nicht, wie schnell man von Sunderland in Edinburgh ist. Den Regen hatten wir mittlerweile hinter uns gelassen und mit blauem Himmel und Sonnenschein erreichten wir die schottische Hauptstadt. Edinburgh ist zwar eine tolle Stadt, fühlt sich aber zumindest verkehrstechnisch nicht nach einer Hauptstadt an. Meine Fahrt durch Madrid hat gereicht um mich auf 180 zu bringen, aber Edinburgh fühlt sich eher an als fahre man durch Rottweil oder eine andere Kleinstadt. Gut für uns.
Nach kurzer Suche erreichten wir unser B&B. Nachdem schon meine Eltern und meine Schwester die Ehre hatten, bei Jennifer und Nick im Coach House zu logieren, konnten wir uns das nicht entgehen lassen. Wir sollten es nicht bereuen. Soviel vorweg, das Zimmer und das Bett ließen für unsere Ansprüche keinen Komfort vermissen.
Da wir auch noch etwas von der Stadt sehen wollten, sputeten wir uns und waren schnell wieder mitten in der Stadt, diesmal zu Fuß. Ein Nachmittag reicht definitiv nicht, um Edinburgh zu entdecken. An das Schloss wagten wir uns gar nicht erst und so machten wir uns auf zu einem kleinen Hügel nahe dem Stadtzentrum, dem  Calton Hill. Von dort aus gewährte sich uns ein atemberaubender Blick auf Edinburgh, der eindeutig Lust auf mehr machte.

Für den Abend hatten wir uns mit Maddy und ihrem Freund Trevor aus den USA verabredet. Maddy studiert ebenfalls mit mir in Sunderland und ihr Freund war wie Vicki gerade zu Besuch. Wie es der Zufall wollte, waren sie auch zur gleichen Zeit in Edinburgh. Zum Essen ging es zu einem Mexikaner. Zugegeben wir waren anfangs etwas skeptisch, warum soll man auch in Edinburgh mexikanisch essen gehen. Das Viva Mexico stellte sich jedoch als Volltreffer heraus, Vicki und ich haben beide noch nie so lecker mexikanisch gegessen.

Wir begleiteten unsere amerikanischen Freunde noch zum Bahnhof und machten uns auf den Weg zurück zu unserem Bed & Breakfast. Da wir noch recht früh waren, hatten wir die Gelegenheit mit den Hausherren zu plaudern und wir hatten einen schönen Abend mit Tee, Flapjacks und zwei wirklich tollen Menschen. Auch die beiden haben uns scheinbar ins Herz geschlossen und beschlossen spontan, uns die Kosten für die Unterkunft zu erlassen.
Der zweite Tag war dann leider wieder verregnet. Wir schauten uns noch kurz das  Edinburgh Castle von außen an und besorgten für Jennifer und Nick noch ein neues Gästebuch, da das Alte durch unseren Eintrag komplettiert wurde. Das war auch das Mindeste, was wir tun konnten.
Weiter ging die Tour nach Lake District und zurück nach Sunderland.

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